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Mit der Roten Armee im Einsatz fürs blumige Blumberg!

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„Lenné-Papst“
Jochen Wünsche
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Foto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, AhrensfeldeFoto von Jochen Wünsche, „Lenné-Papst“, Ahrensfelde

Der Mann mit der Tasche

Stand: Oktober 2017

Einzigartige Einsichten in den Lenné-Park, das hätte Blumberg gerne vielen IGA-Besuchern geboten. Die große Welle der Gäste blieb allerdings aus. Das ist aber kein Grund, traurig zu sein.

Das große Ereignis beflügelte nämlich Jochen Wünsche tief in sein Archiv zu greifen, um Blumbergs Herzstück für die Nachwelt in einer Weise zu beleuchten, wie es bisher kaum zu sehen war: „Ich habe mich seit 1976 mit dem Park beschäftigt und seine Entwicklung kontinuierlich mit Fotos dokumentiert“, macht der heute 77-jährige gelernte Gärtner auf seinen Fundus an einzigartigen Bildern aufmerksam. Diese sollen jetzt unter dem Dach vom „Blumberger Kulturverein von Canitz e.V“, der von Jens Hermerschmidt geleitet wird, aus dem Dunkel des privaten Archivs gehoben und jedem zugänglich gemacht werden.

Einzigartige Aufnahmen
Dazu erarbeitete Jochen Wünsche eine textliche Darstellung, die den Park umfassend beleuchtet. „Diese Informationen werden in einer Broschüre in Zusammenarbeit mit Hartmut Moreike erscheinen, der das Projekt redaktionell begleitet. Ich hoffe, dass wir sie bis zum Adventsmarkt vorlegen können“, macht Blumbergs Lenné-Park-Kenner neugierig.
Mit Hartmut Moreike hat er einen versierten Redakteur gefunden. Der Ahrensfelder ist einer der Säulen des Kulturvereins. Er gilt als Russland-Fachmann, ist Journalist und Autor. Er hat Romane, Gedichte und Standardwerke über russische Künstler geschrieben.

Gärtner aus Leidenschaft
Jochen Wünsche, der als Gärtner aus Leidenschaft in der Blumberger LPG die Liebe zu dem Kleinod entdeckte, ist maßgeblich an der Erweckung des Lenné-Parks aus dem Dornröschenschlaf beteiligt. „Das Schloss wurde zum Kriegsende weitgehend zerstört. Das Gelände ging ans Ministerium des Inneren und war mit einer Mauer vom dazugehörigen Park abgetrennt, der der Gemeinde gehörte. Damit waren die ursprünglichen Sichtachsen verloren gegangen. Der Teich stammt aus der NS-Zeit. Er wurde aber anders als ursprünglich vorgesehen angelegt.“

Rote Armee im grünen Einsatz
Wünsche erinnert sich noch gut, wie seine Wünsche nach Wiederherstellung des Parks sogar bei den in Bernau stationierten Soldaten der „Roten Armee“ auf Wiederhall stießen: „Sie halfen uns immer mal wieder bei unserer Arbeit, den verwilderten Park Stück für Stück aufleben zu lassen.“ Nach der Wende wurde vieles anders. Jochen Wünsche wurde Bürgermeister von Blumberg und wollte vermeiden, dass ihn die Nachwelt „nur als Park-Politiker“ im Gedächtnis behält.
Danach schlug die „grüne Leidenschaft“ aber wieder voll durch. „Ich konnte mit Wolfgang Otto einen Mitstreiter begeistern.“ Der kam mit seinem Rasentraktor extra aus Bad Freienwalde. „Das Gerät war allerdings für Golfrasen gedacht. Die vielen Wurzeln und das Unterholz bei uns sorgten immer wieder für Stillstand.“

Vom Park in die Kirche
Nach drei Jahren „Pionierarbeit zu zweit“ ist als Profi mit modernem Gerät seit 2004 René Bechstein für die Parkpflege im Einsatz. „Die Gemeinde bringt dafür jährlich maximal 15 000 Euro auf. Das ist für die 23 Hektar Fläche nicht zu viel“, so die Einschätzung von Jochen Wünsche.
Sein „Markenzeichen“ bei den Parkführungen ist die Henkeltasche mit besonderen Fotoaufnahmen, die vor Ort zur Geltung kommen. So konnten während des IGA-Jahrs Besucher begeistert werden.
„Nach der Führung habe ich ihnen empfohlen, doch einen Abstecher in unsere 750 Jahre alte Kirche zu machen“, schmunzelt Gärtner Wünsche. Die hat nämlich Ehefrau Rosemarie Wünsche als historisches Bauwerk unter ihre Fittiche genommen. Sie „verführt“ mit interessanten Einblicken. „Zudem gibt es dabei immer Kaffee und Kuchen!“

Uni-Liebe
Er ließ sich von der späteren Berufskollegin übrigens schon „auf der Schulbank“ verführen. „Wir verliebten uns als Studienkollegen!“ Wie fruchtbar die gemeinsame Liebe zum Garten ist, sieht man neben dem Lenné-Park insbesondere am Blüten-Paradies des Eigenheim-Grundstücks. Als wäre dies nicht genug, zeigt das Ehepaar quer gegenüber auf einem kleinen Feld, wie man „rein-biologisch“ Salat, Gemüse, Erdbeeren und sogar exotisch-anmutende Artischocken im rauen norddeutschen Klima zum Gedeihen bringt. Davon hätte sich selbst Gartenkünstler Peter-Joseph Lenné eine Scheibe abschneiden wollen!

Erstellt: 2017