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Märchenfamilie verzaubert auf der Bühne: Pechmarie als Klimakleberin und Distel-Kabarettist als Gott

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Märchenfamilie Eiche
Kathrin Tietz
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Foto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, AhrensfeldeFoto von Kathrin Tietz, Märchenfamilie Eiche, Ahrensfelde

Eiche macht Theater

Stand: Oktober 2024

Es war einmal vor langer Zeit, in einem kleinen Örtchen abseits der Großstadt, da ereigneten sich auf einmal märchenhafte Dinge.

Na gut, so wirklich ewig ist das jetzt auch nicht her. Es war im Jahre 2009, als sich Hänsel und Gretel auf den Weg machten, um sich im idyllischen Eiche niederzulassen. Sie fanden am Dorfanger dafür eine wunderbare „Bühne“.
Damit beginnt die zauberhafte Geschichte der Darsteller der „Märchenfamilie“, die mittlerweile überregional bekannt ist. „Beim Adventsmarkt vor 15 Jahren gab es einen kurzen improvisierten Auftritt von Leuten aus unserem Ort, die eine kleine Szene aus dem Märchen der Gebrüder Grimm nachspielten“, blickt Ortsvorsteherin Kathrin Tietz zurück und erzählt weiter: „Nach dieser Vorstellung sagte meine Mama, die alle als ‚Schwester Christel‘ kennen, dass es schön wäre, wenn man mehrere Märchen in einem Stück zusammenführen könnte.“
Plötzlich war aus dieser Anregung eine Idee geboren. Bereits 2010 wollte man das erste eigene Märchen, „Rotkäppchen und die Schneekönigin“, als Weihnachtserzählung präsentieren.
„Bis es so weit war, gab es viel zu bewältigen. Erstmal ging es um die Auswahl der passenden Geschichte mit Handlung. Als nächstes musste der Text verfasst werden, die Musik abgestimmt sein und natürlich war es eine Herausforderung, die jeweils richtigen Akteure dafür auszuwählen. Weiterhin gab es noch tausend Dinge zu organisieren, wie Kostüme, das passende Bühnenbild und, was eine der größten Schwierigkeiten war, eine funktionsfähige Technik.“ Diesen Mammutaufgaben stellt sich die „Märchenfamilie“ seitdem nahezu jedes Jahr aufs Neue.

Zauberhaftes Team
„Ich bin von Anfang an dabei. Die Texte haben wir gemeinsam in unterschiedlichsten Konstellationen geschrieben. Seit nun drei Märchen werde ich von Jenny Albrecht unterstützt, die eine wirklich große Hilfe ist. Sie ist im DEFA-Kindergarten groß geworden und hat einige Zeit im Filmpark in Babelsberg gearbeitet. Damit hat sie beste Voraussetzungen, um sich engagiert einzubringen. Zusammen sind wir ein super-kreatives Gespann und haben viel Spaß bei der Sache“, ist Kathrin Tietz glücklich über die Bereicherung.
„Meist entstehen unsere Geschichten aus Träumen von mir. Dann wache ich mitten in der Nacht auf und notiere mir meine Idee oder spreche sie in mein Handy. Am nächsten Tag rufe ich Jenny Albrecht an, wobei die Telefonate meist sehr lang sind. Und dann ist es wie bei einem Hexentopf, der übersprudelt. Man sieht regelrecht die Luftblasen aufsteigen. Jedes Wort bringt weitere Impulse aus unseren Köpfen hervor, wir haben die Bilder förmlich vor Augen“, erzählt sie überschwänglich.

Viel Wortwitz
Ihre Geschichten lehnen sich an die alten Hintergründe an, teilweise werden die Märchen gemischt. Wichtig ist den beiden immer der Bezug zur heutigen Zeit. Dabei werfen sie gern einen Blick ins eigene Dorf, setzen gesellschaftspolitische Akzente ein und verknüpfen Themen, die aktuell auf den Nägel brennen. So wandelte man die Pechmarie zur Klimakleberin um, die sich überall, einschließlich an einem Polizisten, festkleistert. Ebenso eine sehr wichtige Rolle spielt die Musik, oft angesagte Songs, die mit viel Fantasie in die Texte eingebunden werden. Hierbei ist immer Humor angesagt.
So staunte Rapunzel sicher nicht schlecht, als ihr Held zu ihr hinauf zum Turm blickt und den Ohrwurm von Tim Bendzko in leicht abgeänderter Form sang: „Nur noch kurz die Welt retten, dann komm ich zu dir.“ So haben sie immer wieder aktuelle Hits als Basis, die vor König Drosselbart ebenfalls nicht Halt machen. Denn, wenn die Prinzessin ihren Liebsten sieht und auf ihn zurennt, dann ist das einfach nur „atemlos“, wie Helene Fischer es besingt.

Generationen im Fokus
Mit diesem Konzept ist man überaus erfolgreich. Die Gruppe umfasst mittlerweile etwa 40 Darsteller aus allen Altersklassen. Einer von ihnen ist Gert Kießling, der viele Jahrzehnte auf der Bühne des Berliner Kabarett-Theaters „Distel“ stand. Bei der diesjährigen Vorstellung hatte er wirklich eine sehr hohe Rolle. Er spielte nämlich einen Gott und wurde von zauberhaften Engeln umrahmt, die ihn mit „There Must Be an Angel“ von den „No Angels“ sehr poppig beflügelten.
Weiterhin sind Leute aus dem Ort, Kitakinder und Jugendliche aktiv, denn man sieht sich als Generationenprojekt. Jeder hat seine ganz spezielle Rolle, die er mit vollem Einsatz und Leidenschaft rüberbringt. „Jenny Albrecht und ich sind sozusagen der Kopf der Sache und begleiten die zum Teil wöchentlichen Proben im Gemeindezentrum oder auf dem Dorfanger. Hier müssen wir auf viele Details achten, jeder Satz muss sitzen, die Tänze müssen stimmig sein. Ich übernehme auf der Bühne deshalb selbst immer nur eine kleine Szene. So nähte ich bei einer Aufführung zum Beispiel mit Nadel und Faden dem Esel seinen abgerissenen Schwanz wieder an“, berichtet sie amüsiert.
Ein großes Augenmerk legt man auf die Kulissen und freut sich immer wieder über die stets kreative Umsetzung der Ideen von Jan Rudolph und seinem Team.

Vorbereitung aufs Jubiläum
Die über einstündigen Aufführungen finden die letzten Jahre im Sommer immer auf dem Dorfanger statt und ziehen an die 500 begeisterte Zuschauer an. Dabei erhält die Märchengruppe viel Unterstützung von örtlichen Institutionen.
Im Jahr 2025 wird es im Juli eine besondere Aufführung geben. Dann kann Eiche sein 650-jähriges Bestehen feiern, wozu man dessen Geschichte sehr märchenhaft und lebendig verpacken wird, wobei ganz sicher keiner der Besucher in den Dornröschenschlaf verfallen wird.

Erstellt: 2024