Künstlerin aus Eiche mit Kopf voller Ideen: Kunstvolles aus Obst und Gemüse zaubern
Obst- und Gemüse-Schnitzerin | |
Petra Bittner | |
Telefon: | 01 73/2 16 08 61 |
E-Mail: | info@petras-kreativoase.de |
Messerscharfe Kreativität
Stand: Oktober 2024
Eine Künstlerin aus Eiche hat eine neue Generation von Autos geschaffen. Diese sind umweltfreundlich, gesund und zudem noch essbar.
Dazu benutzt sie anstatt der üblichen Materialien frisches Obst und Gemüse. So kann bei ihr ein Auto schon mal aus Kürbis oder Melone bestehen. Auf dieser Grundlage von frischen Nahrungsmitteln kreiert sie allerdings noch viel mehr. Mit geschickter Hand entstehen bei ihr unterm
Messer Vögel aus Rettich oder Fische aus Pak Choi.
Damit hat Petra Bittner eine ungewöhnliche Fähigkeit, womit sie international erfolgreich ist. Sie nahm an mehreren Meisterschaften teil und gewann Bronzemedaillen, unter anderem in Innsbruck, wo 54 namhafte Schnitzkünstler aus 16 Ländern antraten. Bei der internationalen „Olympiade der Köche“ gewann sie Silber und Bronze.
Liebe neu entdeckt
Ihre Leidenschaft zu diesem ausgefallenen Hobby begann 2008. Eigentlich war sie bei einem Kurs, um Seife schnitzen zu erlernen. Dort wurde sie durch eine Teilnehmerin auf diese Kunstform aufmerksam. „Fruit and vegetable carving“, was übersetzt soviel wie „Obst- und Gemüse-Schnitzerei“ bedeutet, hat seine Ursprünge in Thailand, wo dieses Handwerk mit in der Kultur eingebunden ist.
Und genau dahin machte sich Petra Bittner auf, um in Bangkok bei Laong Wan Hertz, einem Meister dieser Kunst, die Feinheiten und Geschicklichkeit zu erlernen.
„Die Tradition dieser Schnitzerei ist etwa 700 Jahre alt. Laut einer Überlieferung soll eine Dame, die damals in der Sukhothai-Dynastie lebte, am Hofe des Königs zu einer Festlichkeit verzierte Früchte überaus dekorativ aufgestellt haben. Das sah der König und ordnete daraufhin an, dass ab sofort die Schnitzerei mit Obst und Gemüse am Königshof gelehrt werde“, erzählt sie aus der langen Historie.
Begehrtes Können
Bei uns ist diese Kunstform eher weniger verbreitet und so ist Petra Bittner überaus gefragt. Sie hatte Auftritte im Fernsehen wie beim „rbb“ oder wird für große Veranstaltungen gebucht. Ebenso hat sie Anfragen von Privatkunden, Catering- und Werbefirmen, die auch mal ausgefallen sein können. So wollte ein Unternehmen gerne ein Fahrzeug, einen Bulli, abgebildet haben. Dies wurde live geschnitzt und ein Film dazu erstellt. Dabei wurde das Motiv auf Melone und Kürbis aufgetragen.
„Allgemein ist das Kürbisgemüse immer eine Herausforderung, da es eine sehr harte Schale hat und zur Bearbeitung viel Kraft und Feingefühl benötigt. Als Dank kann man sehr schöne Effekte, besonders farblich, ausarbeiten, da der Kontrast zwischen Fruchtfleisch und der Schale hoch ist“, berichtet sie über den Anspruch. Leichter zu verarbeiten sind Rettich, Radieschen, Süßkartoffel oder der Kohlrabi, woraus einzelne wundervolle Blüten, aufwändige Blumenmuster oder filigrane Vögel entstehen. „Insgesamt ist
die Qualität von Obst und Gemüse in Deutschland nicht ausreichend. Ich habe den guten Vergleich zu Thailand, wo alles frischer, knackiger und aromatischer ist. Am schlimmsten hier bei uns ist die Möhre. Ich weiß nicht, was damit los ist, aber die
haben nicht die nötige Festigkeit“, gibt sie ihre nachdenkliche Erkenntnis weiter.
Kopf voller Ideen
Daher achtet sie beim Einkauf besonders auf die Beschaffenheit. Wenn diese passt, sind ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt und es ist bewundernswert, wie sie bei jeder Frucht sofort eine kreative Eingebung hat. „Mein Kopf ist voller Einfälle. Ich fange einfach aus dem Stand an und dabei ergibt sich das Motiv, das ich direkt anpasse und umsetze“, berichtet sie von ihrem Gespür. Hierbei arbeitet sie mit viel Feinheit jede Nuance aus und schafft zauberhafte Kreationen, bei denen keine Vorgaben gesetzt sind. So ist bei den Betrachtern das Staunen groß, wenn aus einer Melone plastische Motive wie eine Katze, Hund, Papagei oder ein Pferdekopf entstehen. Ebenso beeindruckend ist die „Geburt“ eines Schwanes auf der Grundlage von Ananas. Sehr beliebt sind ihre gesunden Torten. Dabei arrangiert sie unterschiedlich geschnitzte Objekte zu einem Gesamtwerk. „Sehr gut macht sich der Chinakohl. Aus ihm fertige ich eine wilde, große, weiße Blume, die sich wunderbar zu den roten Radieschenrosen und den orangefarbenen Möhrentulpen einfügt.“
Buch und Besuch
Damit auch andere ihre ausgezeichneten Kunstwerke bewundern können, veröffentlicht sie nebenbei dazu Bücher. Davon sind mittlerweile knappe 20 Ausgaben erschienen, in denen eindrucksvoll mit farbigen Fotos Obst- und Gemüsekreationen in allen erdenklichen Formen und Stilen abgebildet sind.
Wer sich selbst mal an einem Rettich versuchen möchte, kann einen ihrer Kurse belegen. Dort zeigt sie anschaulich, wie man aus einem so unscheinbaren Gemüse ein wahres Kunstwerk schaffen kann, denn schließlich isst das Auge ja mit.